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Tierschutz

Der Begriff Tierschutz fasst sämtliche Maßnahmen und Bestrebungen zusammen, die dem Schutz von Tieren vor Quälerei und Missbrauch dienen. Im Rahmen des Tierschutzes nimmt der Mensch somit seine Verantwortung gegenüber seinen Mitgeschöpfen wahr und engagiert sich für die Rechte von Tieren, die diese naturgemäß nicht selbst vertreten können. Zu diesem Zweck existieren in vielen Ländern mittlerweile Tierschutzgesetze. Tierschutz besteht allerdings nicht nur aus gesetzlichen Vorschriften, sondern wird vielmehr von dem Willen getragen, wehrlose Tiere vor missbräuchlichen Behandlungen zu schützen.

Auf den ersten Blick steht der hohe Fleischkonsum der Bevölkerung im krassen Gegensatz dazu, schließlich dürfte es wohl im Sinne keines Tieres sein, als Fleischlieferant zu dienen. Hier soll der Tierschutz eher für artgerechte Haltungsbedingungen und einen humanen Umgang mit den Nutztieren sorgen. Im ökologischen Kontext kann dahingegen auch vom Artenschutz die Rede sein, während der Tierschutz in der Haustierhaltung auf die Vermittlung in Not geratener Tiere setzt.

Der Tierschutz hat folglich viele Gesichter und erweist sich immer wieder aufs Neue als spannendes und zugleich wichtiges Feld. Sein Ziel ist es aber unabhängig vom jeweiligen Einsatzbereich immer, Tiere vor Quälerei und Missbrauch zu schützen und Rahmenbedingungen für ein möglichst artgerechtes Leben zu schaffen.

Geschichte des Tierschutzes

Für echte Tierfreunde dürfte der Tierschutzgedanke eine absolute Selbstverständlichkeit sein. Mittlerweile ist dieser auch in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Dem war allerdings nicht immer so, denn im Laufe der Geschichte konnte lange Zeit nicht von einem Tierschutz die Rede sein. Stattdessen war der Mensch eher der Ansicht, er könne so mit Tieren umgehen, wie es ihm beliebt. Tieren wurde ohnehin eine Seele abgesprochen, so dass sie zuweilen als minderwertige Geschöpfe angesehen wurden, die dem Menschen zunutze sein sollten. Bestätigung für diese Haltung fanden die Menschen unter anderem in der Bibel, denn in der Schöpfungsgeschichte stellte Gott den Menschen über die Tiere. In frühen Kulturen finden sich dahingegen Ausprägungen der Tierverehrung, die von der Wertschätzung gegenüber Tieren zeugen.

Nach heutiger Ansicht vertritt auch das Christentum den Tierschutz, indem es die Ehrfurcht vor jeglichem Leben propagiert. Andere Religionen verehren bis heute verschiedene Tiere und stellen diese unter besonderen Schutz. Unabhängig vom Glauben hat auch die Philosophie einen wichtigen Beitrag zum Tierschutz geleistet und sich seit jeher der Tierethik sowie Tierrechten gewidmet. Ein echter Fortschritt auf dem Gebiet des Tierschutzes konnte dahingegen erst in der Neuzeit erreicht werden. Insbesondere die Industrialisierung der Landwirtschaft hat bei vielen Menschen ethische Bedenken hinsichtlich des Umgangs mit Tieren hervorgerufen.

Im 19. Jahrhundert formierten sich so erste Tierschutzbewegungen. Gleichzeitig sah auch der Gesetzgeber einen gewissen Handlungsbedarf. In England wurde so bereits 1822 ein Tierschutzgesetz erlassen. Im Deutschen Kaiserreich war der Tierschutz im Gegensatz dazu lange kein Thema. Einzelne zeigten hier zwar schon früh großes Engagement, doch erst 1879 wurde hier auf gesetzlicher Ebene der Anfang gemacht. Damals wurde es unter Strafe gestellt, Tiere öffentlich oder in Ärgernis erregender Weise zu misshandeln oder boshaft zu quälen. Mittlerweile zeigt die deutsche Gesetzgebung den Stellenwert des Tieres. So ist der Tierschutz Art. 20a GG entsprechend sogar eines der Staatsziele. Das 1972 in Kraft getretene Tierschutzgesetz normiert zudem die Verantwortung des Menschen für Tiere als Mitgeschöpfe und erlegt es ihm auf, das Wohlbefinden der Tiere zu schützen.

Institutionen und Organisationen im Tierschutz

Bereits im Zuge des 19. Jahrhunderts formierten sich vielerorts erste Tierschutzbewegungen, die sich organisierten, um der moralischen Verantwortung gegenüber Tieren mehr Gehör zu verschaffen. An diesem Ziel hat sich bis heute nichts geändert. Der Tierschutz ist zwar längst gesetzlich geregelt und eines der Staatsziele, die Arbeit von Tierschutzorganisationen ist aber dennoch von großer Bedeutung.

Ihre Notwendigkeit zeigt, dass der Tierschutzgedanke nach wie vor verteidigt werden muss und der Mensch seine Mitgeschöpfe vielfach nicht so behandelt, wie es ihnen zusteht. Es ist also trotz eines allgemeinen Wandels im Bewusstsein der Menschen nach wie vor erforderlich, dass die Rechte der Tiere verteidigt werden. Eine führende Rolle auf diesem Gebiet übernimmt hierzulande der Deutsche Tierschutzbund. Gemeinsam mit zahlreichen Tierschutzorganisationen betreibt er aktiven Tierschutz und leistet so einen wichtigen Beitrag zum Wohlergehen der Tiere. Dies gilt gleichermaßen für Haustiere und wilde Tiere.

Tierheime

Tierheime sind wichtige Institutionen des praktischen Tierschutzes und nehmen in Not geratene Haustiere auf, um sie dann in ein neues Zuhause weiter zu vermitteln.

Tierschutzvereine

Neben den Kommunen betreiben auch viele Tierschutzvereine eigene Tierheime, in denen herrenlose Haustiere versorgt werden. Zudem arbeiten sie vielfach mit Pflegestellen zusammen. Die Tiervermittlung ist ihnen aber stets ein zentrales Anliegen, wobei es den Tierschützern ebenfalls darum geht, ein stärkeres Bewusstsein für die Bedürfnisse von Tieren zu schaffen.

Tierschutz in der deutschen Gesetzgebung

Der Tierschutz wird oftmals aus der ethischen Perspektive betrachtet, so dass es als moralische Verpflichtung des Menschen gilt, seine Mitgeschöpfe zu achten. In Deutschland besagt dies zudem die geltende Gesetzgebung, wodurch es nicht nur bei rein philosophischen Überlegungen bleibt. Hier ist vor allem das deutsche Tierschutzgesetz zu nennen. Darüber hinaus wird in Artikel 20a Grundgesetz der Tierschutz als Staatsziel definiert.

Wie hat sich der Tierschutz entwickelt?

Die Tatsache, dass der Tierschutz als Staatsziel im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verankert ist, zeigt, dass es im Laufe der Geschichte weitreichende Entwicklungen gab. In der frühen Menschheitsgeschichte spielte die Verehrung der Tiere eine große Rolle und hatte teilweise auch religiöse Gründe. Zugleich wurden und werden Nutztiere gehalten, um die Menschen mit Nahrung zu versorgen, Nebenprodukte zu liefern, bei schweren Arbeiten zu helfen oder die Menschen als Attraktion zu unterhalten. Während Haustiere verwöhnt werden und keinem bestimmten Zweck dienen, existiert auch heute noch eine vollkommen andere Haltung gegenüber sogenannten Nutztieren. Viele Menschen verschließen die Augen vor der Massentierhaltung der Gegenwart.

Mittlerweile hat sich dies allerdings etwas gewandelt. Immer mehr Menschen kaufen bewusster ein und legen großen Wert auf das Tierwohl. Dies geht teilweise mit einem veganen Lebensstil einher, wobei man mit bewusstem und gezieltem Fleischkonsum ebenfalls den Tierschutz fördern kann. Dies gelingt, indem man beim Einkauf auf die angegebene Haltungsform achtet und Massentierhaltung abstraft.

Aktiver Tierschutz wird heute auf verschiedenen Ebenen betrieben. Viele Menschen engagieren sich in den Tierheimen und Tierschutzvereinen, um Tieren in Not zu helfen. Hier wird typischerweise ein neues Zuhause gesucht, in dem der Vierbeiner artgerecht gehalten und umsorgt wird.

Welche Organisationen in Deutschland haben sich dem Tierschutz verschrieben?

Neben tierlieben Einzelpersonen und staatlichen Regelungen sorgen vor allem diverse Organisationen für einen aktiven Tierschutz in Deutschland. Nachfolgend finden sich einige Beispiele, die veranschaulichen, wie der Tierschutzgedanke hierzulande in der Öffentlichkeit gelebt wird:

  • Deutscher Tierschutzbund
  • Bundesverband Tierschutz
  • Bund gegen Missbrauch der Tiere
  • PETA
  • Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsebene

Zudem gibt es auf lokaler Ebene unzählige Tierschutzvereine, die großartige Arbeit leisten und sich um in Not geratene Tiere kümmern.

Wohin kann man sich wenden, wenn es um einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz geht?

Menschen, die ein Herz für Tiere haben und dabei nicht nur an die eigenen Vierbeiner denken, beobachten zuweilen Verstöße gegen das Tierschutzgesetz und wollen das leidende Tier auf keinem Fall seinem Schicksal überlassen. Nun stellt sich allerdings die Frage, an wen man sich wenden kann. Grundsätzlich kann man mit dem Tierheim oder einer Tierschutzorganisation in Kontakt treten und seine Beobachtungen schildern.

Die Tierschützer/innen wissen, was zu tun ist. Abgesehen davon, dass sie gegebenenfalls das Gespräch mit der verantwortlichen Person suchen, informieren sie vor allem das Veterinäramt. Auch Privatleute können das Veterinäramt kontaktieren und auf Missstände aufmerksam machen. Die Behörde geht dem Ganzen nach und wird nach einer Kontrolle gegebenenfalls Maßnahmen einleiten.

Achtung! Tipp aus der Redaktion

Der Tierschutz ist ein komplexes Thema, das viele Menschen intensiv beschäftigt. Aber auch diejenigen, die nicht als Tierschützer/innen aktiv sind, können ihren Beitrag leisten und dafür sorgen, dass Tieren bessere Lebensbedingungen zuteilwerden. Damit dies gelingt, sollte der folgende Tipp aus unserer Redaktion Beachtung finden.

Achten Sie in allen Lebenslagen auf den Tierschutz!

Tierschutz betrifft nicht nur die Anschaffung von Haustieren, sondern nahezu alle Lebenslagen. Wenn es um den alltäglichen Lebensmitteleinkauf, politische Entscheidungen oder auch den Kauf von Kleidung geht, kann der Tierschutz einbezogen werden. Auf diese Art und Weise unterstützt man den Tierschutzgedanken auf allen Ebenen und leistet einen wichtigen Beitrag zu einer Welt, in der der Tierschutz mehr und mehr zu einer Selbstverständlichkeit wird.

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