Ratgeber von A bis Z
Das Vorhaben, ein Tier aus dem Tierheim zu adoptieren, ist sehr ehrenhaft und rettet in der Regel gleich zwei Tierseelen. Einerseits darf sich der Vierbeiner freuen, der endlich ein neues Zuhause gefunden hat und andererseits wird so im Tierschutz ein Platz frei, so dass einem anderen Tier geholfen werden kann.
All diejenigen, die Tiere lieben und den Tierschutzgedanken teilen, stellen sich vorab aber viele Fragen und suchen nach Antworten, bevor sie die Adoption eines Tierheimtieres in Angriff nehmen. Grundsätzlich kann man sich selbstverständlich jederzeit an die Tierheimmitarbeiter beziehungsweise Tierschützer wenden und erhält von diesen konkrete Informationen.
In vielen Fällen wünschen sich Interessenten aber vorab einen Ratgeber von A bis Z, der ihnen einen Überblick verschafft. Auf diese Art und Weise weiß man, worauf man sich einlässt und kann sich bestmöglich auf den bevorstehenden Tierheimbesuch vorbereiten. Die dortigen Mitarbeiter bekommen so auch direkt einen positiven Eindruck, schließlich zeigt die umfassende Vorbereitung, wie ernst es dem Interessenten ist.
Dass bei vielen Tierfreunden, die bislang noch kein Tier aus dem Tierschutz aufgenommen haben, ein mitunter großer Klärungsbedarf besteht, zeigt sich immer wieder. Die offenen Fragen sorgen mitunter für eine Hemmschwelle, die sie schlussendlich davon abhält, einem Tierheimtier eine zweite Chance zu geben. Nachfolgend finden Interessenten Informationen zu den wichtigsten Punkten und können so etwaige Berührungsängste nachhaltig abbauen. Zugleich darf man allerdings nicht vergessen, dass die Abläufe von Tierschutzverein zu Tierschutzverein variieren können. Dementsprechend kann ein allgemeiner Ratgeber zur Adoption von Tierheimtieren nur einen ersten Eindruck vermitteln.
Ablauf der Adoption eines Tierheimtieres
Zunächst stellt sich die Frage, wie die Adoption eines Hundes, einer Katze oder eines anderen Tieres aus dem Tierheim funktioniert. In der Regel ist es nicht der Fall, dass man den gewünschten Vierbeiner gleich mitnehmen kann. Stattdessen lernt man erst einmal die Bewohner des Tierheims kennen, spricht mit den Pflegern und kommt noch einmal wieder.
Möglicherweise möchten sich die Tierheimmitarbeiter auch einen Eindruck von den Haltungsbedingungen machen und besuchen den Interessenten vorab zuhause. Ist dies bereits geschehen und ein Tier ausgesucht, wird ein Schutzvertrag abgeschlossen, woraufhin das Tier endlich umziehen kann. Viele Tierschützer halten weiterhin den Kontakt und wollen sicher gehen, dass ihr einstiger Schützling ein schönes Zuhause gefunden hat.
Auswahl des richtigen Tieres
Auf den ersten Blick wirkt es recht simpel, ein Tier auszusuchen. In den meisten Fällen steht zumindest die Tierart fest, so dass man weiß, ob es ein Hund, eine Katze, ein Vogel oder ein Kleintier sein soll. Über die Website der Tierschutzvereine kann man sich heutzutage zumeist einen Überblick über die in der Vermittlung befindlichen Tiere verschaffen. Ein Besuch im Tierheim vor Ort ist aber dennoch ein absolutes Muss.
Hier kann man die Vierbeiner persönlich kennenlernen, das Gespräch mit den Tierpflegern suchen und sich so einen umfassenden Eindruck davon verschaffen, ob das Tier tatsächlich zu einem passt. Anders als im Tierfachhandel oder beim Züchter geht es hier nicht um Profit und vorrangig die Optik, denn die Tierpfleger können detailliert über die Eigenheiten und das Wesen des Tieres berichten.
Kontrollen im Zuge der Tiervermittlung
Die im Rahmen einer Tiervermittlung über den Tierschutz stattfindenden Kontrollen werden zuweilen als störend empfunden. Dass Tierschützer Vor- und Nachkontrollen durchführen, ist allerdings nur allzu gut verständlich, schließlich ist es ihnen ein echtes Anliegen, das perfekte Zuhause für ihre Schützlinge zu finden, die in der Vergangenheit oftmals Schreckliches erleben mussten und unter der Situation im Tierheim sehr leiden.
Angemessene Haltungsbedingungen sowie Verantwortungsbewusstsein bei den potenziellen Haltern werden aus diesem Grund genau kontrolliert.
Kosten im Zuge einer Adoption eines Tierheimtieres
Wer einem Tier aus dem Tierheim ein neues Zuhause schenken möchte, stört sich zuweilen erst einmal an den Kosten, die dadurch entstehen. Die Tierheime und Tierschutzvereine wollen keineswegs Profit machen und können mithilfe der Vermittlungsgebühren in keiner Weise ihre Kosten decken.
Dabei handelt es sich eher um eine Schutzgebühr, die eine kleine finanzielle Unterstützung der Tierschutzarbeit darstellt und den Zweck hat, die Wertschätzung des Tieres deutlich zu machen. Unüberlegte Anschaffungen sollen so durch den Schutzvertrag inklusive Schutzgebühr vermieden werden.
Typische Tierarten, die in den Tierheimen ein neues Zuhause suchen
Menschen, die sich ein Tier anschaffen möchten, werden bei Züchtern sowie gegebenenfalls in Zoohandlungen fündig und können so oftmals auch exotische Tiere oder besondere Rassen erwerben. Insbesondere dann, wenn man ganz konkrete Wünsche hat, zieht man das Tierheim oftmals gar nicht in Betracht, was sich jedoch als Fehler erweisen kann.
Für nahezu jede Tierart und Rasse, die in Menschenobhut gehalten wird, gibt es mittlerweile auch spezialisierte Tierschutzvereine. Folglich bedarf es nur einer gewissen Recherche, um auch hier fündig zu werden und einem Tier eine zweite Chance geben zu können. In den meisten örtlichen Tierheimen sind aber typischerweise die folgenden Tierarten zu vermitteln, die die gängigsten Haustiere darstellen:
Voraussetzungen für die Aufnahme eines Tieres aus dem Tierheim
Wer einem Tierheim einen Besuch abstattet und einen Vierbeiner adoptieren möchte, muss sich in der Regel einige Fragen gefallen lassen. Die Tierschützer nehmen ihre Verantwortung sehr ernst und wollen sicherstellen, dass der Interessent die Voraussetzungen für die Haltung des betreffenden Tieres erfüllt. Auf den ersten Blick wirkt dies vielleicht etwas irritierend, ist aber im Sinne von Mensch und Tier.
Folglich tut man gut daran, sich vorab selbst Gedanken zu machen und auf die folgenden Punkte Rücksicht zu nehmen:
- Alle Familienmitglieder sollten mit der Anschaffung des Tieres einverstanden sein.
- Die eigene Lebenssituation muss mit den Ansprüchen an eine artgerechte Haltung vereinbar sein.
- Etwaige Allergien müssen vorab ausgeschlossen werden.
- Die Tierhaltung muss gegebenenfalls mit dem Vermieter abgeklärt werden.
Die Ethik des Tierschutzes
Menschen, die Tiere lieben und sich ein Leben ohne Vierbeiner nicht vorstellen können, sollten nicht nur nach Züchtern Ausschau halten oder den Zoofachhandel aufsuchen, sondern sich mit dem Tierschutz auseinandersetzen. Häufig bestehen gewisse Berührungsängste, denn es bereitet vielen Menschen Unbehagen, Rechenschaft ablegen zu müssen und sich kontrollieren zu lassen. Genau dies geht allerdings mit einer Tiervermittlung durch einen Tierschutzverein oder ein Tierheim einher. Interessierte müssen sich jedoch vor Augen führen, dass all dies keine Schikane sein soll, sondern einzig und allein dem Tierwohl dient.
Um das Konzept des Tierschutzes und dessen Herangehensweise besser nachvollziehen zu können, sollten Interessierte der Tierethik auf den Grund gehen. Dabei handelt es sich um eine ethische Teildisziplin, die sich mit dem Umgang des Menschen mit Tieren befasst. In Zusammenhang mit dem Tierschutz führt dies unter anderem dazu, dass vom Adoptieren und nicht vom Kaufen die Rede ist. Der Mensch trägt Verantwortung für seine Haustiere und nimmt diese in seine Familie auf, weshalb diese nicht als Ware betrachtet werden sollten. Der Tierschutz fordert einen wertschätzenden Umgang und spricht daher von Adoptionen.
Achtung! Tipp aus der Redaktion
Menschen mit einem Herz für Tiere können sich häufig ein Leben ohne tierische Mitbewohner nicht vorstellen und empfinden für Tiere in Not großes Mitleid. So liegt es nahe, einem Hund, einer Katze oder einem anderen Tier aus dem Tierschutz ein neues Zuhause zu schenken. Ganz so einfach ist das allerdings nicht, denn die Tierheime und Tierschutzvereine stellen hohe Anforderungen, die abschreckend wirken können.
Davon darf man sich allerdings nicht beirren lassen, sondern sollte unserem Ratgeber vertrauen und den folgenden Tipp aus unserer Redaktion beherzigen.
Kontaktieren Sie den örtlichen Tierschutz!
Wer mit dem Gedanken spielt, einen tierischen Notfall aus dem Tierschutz zu adoptieren, kann allgemeine Ratgeber studieren und sollte vor allem um die artgerechte Haltung des betreffenden Tieres wissen. Im nächsten Schritt sollte man beim örtlichen Tierheim vorstellig werden und auch den einen oder anderen Tierschutzverein kontaktieren. So kann man die zur Vermittlung stehenden Tiere kennenlernen und zugleich mit den Tierschützern ins Gespräch kommen.
Diese fühlen Interessenten nicht nur kritisch auf den Zahn, sondern beraten diese auch gerne. Viele Vorurteile lassen sich so schnell entkräftigen, wodurch die Adoption eines Vierbeiners, der dringend ein neues Zuhause sucht, in greifbare Nähe rückt. Entscheidend ist, dass man keine Berührungsängste hat und den Tierschützern offen und ehrlich begegnet.