Ratten aus dem Tierheim
Viele Menschen verspüren bei dem Gedanken an Ratten Ekel und sehen darin Schädlinge, die es zu bekämpfen gilt. Darüber hinaus gibt es aber auch Menschen, die in Ratten niedliche Nager sehen, die sich bestens als Haustiere eignen. Hier muss man genau differenzieren. Wildratten sind Schädlinge und übertragen nicht selten Krankheiten, so dass es naheliegt, gegebenenfalls einen Kammerjäger zu rufen. Die vom Menschen gezüchtete Farbratte jedoch hat sich im Laufe der Zeit vom Versuchstier zum Haustier entwickelt. Ratte ist also nicht gleich Ratte. Wenn es um die Haltung einer Ratte als Haustier geht, sind somit nicht die Vierbeiner gemeint, die sich unter anderem in der Kanalisation herumtreiben. Farbratten bekommt man im Zoohandel oder auch beim Züchter. Wer sich einen solchen Nager zulegen möchte, sollte sich auch mit dem Tierschutz in Verbindung setzen, denn in nicht wenigen Tierheimen und Notstationen suchen viele Farbratten ein neues Zuhause.
Ratten als Haustiere
Bevor man ernsthaft über den Kauf einer Ratte nachdenkt, sollte man sich eingehend über die Haltung dieser Kleintiere informieren. Positiv hervorgehoben wird immer wieder, dass Ratten sehr intelligente Tiere und für Kleintiere sehr menschenbezogen sind. Allerdings sollte man bedenken, dass es sich nichtsdestotrotz nicht um Kuscheltiere handelt, sondern eher um Beobachtungstiere. Zudem ist Einzelhaltung absolut tabu, denn Ratten leben im Rudel. Dies muss man auch bei der Haltung von Farbratten in Menschenobhut berücksichtigen, da die Tiere ohne Artgenossen rasch vereinsamen und kein artgerechtes Leben führen können. Die Gruppenhaltung ändert jedoch nichts an der Zahmheit der einzelnen Tiere. Das Rudel gibt ihnen vielmehr noch Sicherheit, so dass sie sich oftmals leichter auf den Menschen einlassen können. Dass Farbratten als Haustiere immer beliebter werden, ist somit nicht verwunderlich. Wer von diesen possierlichen Tierchen fasziniert ist und sich selbst welche zulegen möchte, sollte aber mindestens drei Ratten halten. Auf diese Art und Weise kann sich das spannende Sozialverhalten entfalten. Allerdings zeigen sich Farbratten ebenso wie ihre wilden Verwandten als sehr vermehrungsfreudig, weshalb gleichgeschlechtliche Gruppen zu bevorzugen sind. Ansonsten sollten die Böcke kastriert werden, denn sonst werden aus zwei Ratten rasch 40, 60 oder sogar 100 Tiere. Aufgrund der hohen Vermehrungsrate der Tiere kann die Population in rasender Geschwindigkeit enorm anwachsen. Aus diesem Grund müssen Rattenhalter von Anfang an Verantwortungsbewusstsein an den Tag legen und es gar nicht erst dazu kommen lassen.
Die richtige Ausstattung für Ratten
Nicht zuletzt die hohe Vermehrungsrate von Ratten erweckt zuweilen den Eindruck, es handele sich um recht anspruchslose Haustiere. Ihre geringe Größe und der niedrige Preis tragen dazu bei. Tierfreunde, die ihr Herz an die niedlichen Farbratten verloren haben und sich der Rattenhaltung widmen möchten, sollten sich aber vorab sorgfältig über die Bedürfnisse der Tiere informieren. Da diese im Gegensatz zu Hunden und Katzen nicht frei in der Wohnung gehalten werden können, muss ein ausreichend großer Käfig oder eine geräumige Voliere her. Die im Zooladen erhältlichen Käfige erweisen sich oftmals als zu klein, weshalb es ratsam ist, sich online über die richtige Käfiggröße zu informieren. Grundsätzlich gilt natürlich, dass der Käfig niemals zu groß sein kann, die Mindestgröße hängt dahingegen von der Zahl der Tiere ab. Zusätzlich brauchen Ratten noch viele Klettermöglichkeiten, Häuschen sowie Futter und Wasser. Regelmäßiger Auslauf und das eine oder andere Spielzeug zum Nagen dürfen ebenfalls nicht fehlen.
Ratten aus dem Tierheim adoptieren
Ratten erfreuen sich einerseits zunehmender Beliebtheit und werden immer häufiger als Haustiere gehalten, zugleich landen aber auch immer mehr Ratten in den Tierheimen. Desinteresse, gesundheitliche Gründe oder auch Überforderung können dafür sorgen, dass die Nager ihr Zuhause verlieren. Rattenliebhaber sollten daher im örtlichen Tierheim oder bei einschlägigen Tierschutzvereinen vorstellig werden, denn diese haben fast immer auch Farbratten in der Vermittlung. Häufig sind diese bereits an den Menschen gewöhnt und dementsprechend auch für Anfänger geeignet.